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Flä­chen­knapp­heit bremst Logis­tik­flä­chen­um­satz in Mün­chen aus

Logivest

17. Okt 2018

Der Indus­trie- und Logis­tik­im­mo­bi­li­en­markt in Mün­chen ver­zeich­net nach Anga­ben des Immo­bi­li­en­be­ra­tungs­un­ter­neh­mens Col­liers Inter­na­tional zum Ende des drit­ten Quar­tals einen Ver­mie­tungs­um­satz von ins­ge­samt rund 166.300 Qua­drat­me­ter und ver­fehlt damit das Vor­jah­res­er­geb­nis um 8 Pro­zent. Ins­ge­samt 75 Miet­ver­trags­ab­schlüsse konn­ten von Januar bis ein­schließ­lich Sep­tem­ber regis­triert wer­den, acht Miet­ver­trags­ab­schlüsse weni­ger als noch im glei­chen Vorjahreszeitraum.

Ins­be­son­dere die Anmie­tung von ins­ge­samt über 40.000 Qua­drat­me­ter Hal­len- und Büro­flä­che durch einen Logis­tik­dienst­leis­ter Ende Juni ver­half dem Münch­ner Logis­tik­markt zu einem zufrie­den­stel­len­den Jah­res­ver­lauf, den­noch wirkte sich die Som­mer­pause wohl auch auf den Markt aus. Wäh­rend in der ers­ten Jah­res­hälfte die Ver­mie­tungs­ak­ti­vi­tä­ten das Ergeb­nis aus dem Vor­jahr um 16 Pro­zent über­tref­fen konn­ten, kamen von Juli bis Sep­tem­ber ledig­lich 35.400 Qua­drat­me­ter neu ver­mie­tete Flä­che hinzu, vor­wie­gend im Grö­ßen­be­reich zwi­schen 1.001 und 3.000 Quadratmeter.

Gerade ein­mal vier Miet­ver­träge über 5.000 Qua­drat­me­ter konn­ten bis­lang regis­triert wer­den, die ins­ge­samt für rund 40 Pro­zent des gesam­ten Umsat­zes ver­ant­wort­lich sind (67.100 Qua­drat­me­ter). Wei­ter­hin stark ver­tre­ten sind Miet­ver­träge mit einer Flä­chen­größe zwi­schen 1.001 bis 3.000 Qua­drat­me­ter. Auf die­ses Seg­ment ent­fal­len etwa 37 Miet­ver­träge bzw. 34 Pro­zent des gesam­ten Umsatzes.

Hin­sicht­lich der geo­gra­phi­schen Ver­tei­lung der Abschlüsse ver­zeich­nete ins­be­son­dere der Teil­markt „Umland Nord-Ost“ den meis­ten Anteil am Gesamt­um­satz. Etwa 108.400 Qua­drat­me­ter bzw. über zwei Drit­tel des gesam­ten Umsat­zes konnte bis­lang die­sem Markt­ge­biet zuge­wie­sen werden.

Kurt Zau­ner, Direc­tor Indus­trial & Logi­stics Mün­chen bei Col­liers Inter­na­tio­nal: „Beson­ders die gewerb­lich gepräg­ten Stand­orte Gar­ching, Eching, Unter­schleiß­heim und Neu­fahrn sind auf­grund der Nähe zu den bei­den Auto­bah­nen A9 (Ber­lin) und A92 (Rich­tung Ost­bay­ern) sowie zum Flug­ha­fen beson­ders attrak­tive und gefragte Stand­orte, die eine gut aus­ge­baute Infra­struk­tur auf­wei­sen. Dem­entspre­chend sind hier auch die höchs­ten Miet­preise außer­halb des Stadt­ge­biets zu verzeichnen.“

Die Spit­zen­miete für moderne Logis­tik­flä­chen im Umland liegt seit Anfang 2016 auf einem sta­bi­len Niveau und befin­det sich unver­än­dert bei 6,85 Euro pro Qua­drat­me­ter. Ins­ge­samt ent­fie­len rund 88.400 Qua­drat­me­ter der Flä­chen und damit mehr als die Hälfte des Gesamt­um­sat­zes auf das Preis­seg­ment 6,01 Euro bis 7,00 Euro pro Qua­drat­me­ter. Wei­ter­hin wur­den 17 Miet­ver­träge regis­triert, die einen Miet­preis von über 7,00 Euro auf­wie­sen. Hier­bei lag die durch­schnitt­li­che Flä­chen­größe bei etwa 900 Quadratmeter.

„Die Miet­preis­ent­wick­lung am Münch­ner Markt zeigt sich in der Spitze wei­test­ge­hend sta­bil, da es dem Markt vor allem an neuen Pro­jekt­ent­wick­lun­gen fehlt, und die Nach­frage wei­ter­hin über den Bestand abge­deckt wird. Das hat jedoch zur Folge, dass Miet­preise bei Bestands­flä­chen wei­ter stei­gen könn­ten. Der­zeit befin­det sich der durch­schnitt­li­che Miet­preis für Logis­tik­flä­chen über 3.000 Qua­drat­me­ter bei 6,50 Euro pro Qua­drat­me­ter, wäh­rend er im Vor­jahr bei 6,10 Euro lag. Daher ist es keine Über­ra­schung mehr, wenn Bestands­flä­chen unter gewis­sen Umstän­den das Preis­ni­veau von Neu­bau­flä­chen errei­chen“, erläu­tert Mar­tin Aus­ser­ho­fer, Con­sul­tant Indus­trial & Logi­stics Mün­chen bei Col­liers International.

Groß­vo­lu­mige Ansied­lun­gen über 40.000 Qua­drat­me­ter, wie sie die­ses Jahr der Fall waren, sind für den Münch­ner Markt eher eine Sel­ten­heit. Die Chan­cen ver­grö­ßern sich, sofern man sei­nen Such­ra­dius für Mün­chen erwei­tert und ins wei­tere Umland geht. Alter­na­tiv muss sich der Nut­zer bei der Grö­ßen­ord­nung einschränken.

„Dar­über hin­aus sind unter ande­rem lange Miet­ver­trags­lauf­zei­ten sowie ein gerin­ges Neu­bau­vo­lu­men dafür ver­ant­wort­lich, dass die Ver­mie­tungs­ak­ti­vi­tä­ten der­zeit aus­ge­bremst wer­den. Wir mer­ken außer­dem, dass Nut­zer sich ver­stärkt für die umlie­gen­den Logis­tik­märkte wie Augs­burg und Ingol­stadt inter­es­sie­ren, da diese vor allem noch über einige Flä­chen­re­ser­ven ver­fü­gen und das Preis­ni­veau deut­lich güns­ti­ger ist als in Mün­chen. Auf­grund der aktu­el­len Markt­lage gehen wir davon aus, dass der Markt das Ergeb­nis aus dem Vor­jahr nicht über­tref­fen kann“, so Zau­ner abschließend.

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