CBRE: Flä­chen­um­satz der Indus­trie- und Logis­tik­im­mo­bi­lien im ers­ten Halb­jahr bei 2,12 Mil­lio­nen Quadratmeter 

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18. Juli 2023

  • Flä­chen­um­satz sum­mierte sich im ers­ten Halb­jahr auf 2,12 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter – 57 Pro­zent unter dem Vorjahresniveau
  • Umsatz in Neu­bau­ten ging ange­bots­be­dingt um zwei Drit­tel zurück
  • Spit­zen­miete stieg im Durch­schnitt der Top-5-Märkte um 13,5 Pro­zent auf 8,19 Euro pro Qua­drat­me­ter und Monat

Nach aktu­el­len Zah­len des glo­ba­len Immo­bi­li­en­dienst­leis­ters CBRE erreichte der deut­sche Indus­trie- und Logis­tik­im­mo­bi­li­en­markt im ers­ten Halb­jahr 2023 einen Flä­chen­um­satz von 2,12 Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern. Die Markt­ak­ti­vi­tät befand sich damit deut­lich (36 Pro­zent) unter dem durch­schnitt­li­chen Flä­chen­um­satz der jeweils ers­ten sechs Monate der ver­gan­ge­nen zehn Jahre. Stär­ker rück­läu­fig als der gesamte Flä­chen­um­satz war die Ent­wick­lung bei Eigen­nut­zern (minus 77 Pro­zent auf 395.000 Qua­drat­me­ter) sowie bei Neu­bau­ten (minus 67 Pro­zent auf 1.057.000 Quadratmeter).

„Die Logis­tik-Über­kon­junk­tur, die wäh­rend der Pan­de­mie durch den E‑Commerce und durch Puf­fer­la­ger ent­stand, ist zu Ende“, sagt Rai­ner Koepke, Head of Indus­trial & Logi­stics bei CBRE in Deutsch­land. „Der im Vor­jah­res­ver­gleich rück­läu­fige Flä­chen­um­satz beruht auf ver­schie­de­nen Fak­to­ren. Denn wäh­rend einer­seits die Nach­frage des Han­dels im All­ge­mei­nen und des E‑Commerce im Spe­zi­el­len durch­aus nach­ge­las­sen hat, gibt es vie­ler­orts zugleich prak­tisch kei­nen Leer­stand und weni­ger spe­ku­la­ti­ven Neu­bau. Auch das im Rah­men von Risi­ken in den Lie­fer­ket­ten dis­ku­tierte Re- oder Near­sho­ring führt nicht zu deut­li­chen Mehrumsätzen.“

Han­del, Pro­duk­tion und Logis­tik rück­läu­fig
Der Flä­chen­um­satz von Han­dels­un­ter­neh­men (inklu­sive Online­händ­lern) ging im ers­ten Halb­jahr 2023 im Ver­gleich zum ers­ten Halb­jahr 2022 um 80 Pro­zent auf 417.000 Qua­drat­me­ter zurück. Damit han­delte es sich um das erste Halb­jahr seit 2015, in dem die Han­dels­un­ter­neh­men die schwächste der drei Nach­fra­ge­bran­chen stell­ten. Auf Pro­duk­ti­ons­un­ter­neh­men ent­fie­len 532.000 Qua­drat­me­ter (minus 54 Pro­zent) und auf Logis­ti­ker 670.000 Qua­drat­me­ter (minus 47 Pro­zent). Eben­falls fin­det sich unter den fünf größ­ten Abschlüs­sen des ers­ten Halb­jah­res kein Handelsunternehmen.

Mie­ten im Auf­wind
Die Spit­zen­miete ist im Durch­schnitt in den Top-5-Märk­ten inner­halb der ver­gan­ge­nen zwölf Monate um 13,5 Pro­zent auf 8,19 Euro pro Qua­drat­me­ter und Monat gestie­gen. „In eini­gen Märk­ten – spe­zi­ell Mün­chen – sehen wir gar ein deut­lich höhe­res Spit­zen­ni­veau, das jedoch nur bei Miet­ver­län­ge­run­gen zum Tra­gen kommt. Der­ar­tige Flä­chen sind so begehrt, dass sie von vie­len Mie­tern unbe­dingt gehal­ten wer­den wol­len und sie des­we­gen gar nicht erst als ver­füg­bare Bestands­flä­chen auf den Markt kom­men“, sagt Koepke. „Auch in der Breite haben die Durch­schnitts­mie­ten mitt­ler­weile ein Niveau von sechs bis sie­ben Euro erreicht. Die höhe­ren Mie­ten hal­ten einige Unter­neh­men von Umzü­gen ab, die es vor­zie­hen, güns­ti­gere Bestands­mie­ten so lange wie mög­lich aus­zu­nut­zen – selbst wenn andere Flä­chen der eige­nen Stra­te­gie bes­ser ent­spre­chen würden.“

„Beim Neu­bau zeich­net sich ein eine gewisse Ent­span­nung ab, denn mitt­ler­weile sind die Bau­kos­ten sowie die Finan­zie­rungs­zin­sen wie­der etwas ver­läss­li­cher gewor­den und stel­len ein gerin­ge­res Risiko für die Pro­jekt­ent­wick­ler dar“, sagt Linsin.

Aus­blick auf das Gesamt­jahr
„Eine Wie­der­ho­lung der gro­ßen Flä­chen­um­sätze von sechs bis acht Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern wer­den wir 2023 nicht sehen“ pro­gnos­ti­ziert Koepke. „Eher dürfte es auf vier bis fünf Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter hin­aus­lau­fen. Zugleich erwar­ten wir, dass die Mie­ten ihren bis­her deut­li­chen Anstieg ver­lang­sa­men. Auf­grund des weni­gen Neu­baus und nur ver­ein­zelt frei­wer­den­der Bestände wird es aber keine grö­ße­ren Leer­stände geben – das Ange­bot bleibt knapp.“

Ledig­lich Mün­chen stei­gerte den Flächenumsatz
Auf die Top-5-Märkte ent­fie­len im ers­ten Halb­jahr 2023 564.000 Qua­drat­me­ter – gut ein Vier­tel des gesam­ten Flä­chen­um­sat­zes. Der Rück­gang fiel in die­sen Märk­ten mit 57 Pro­zent ver­gleich­bar zum gesam­ten Markt aus. Vier der fünf Top-Märkte ver­zeich­ne­ten dabei eine rück­läu­fige Umsatz­dy­na­mik. Am stärks­ten erkenn­bar war dies in Ber­lin, wo der Flä­chen­um­satz um 82 Pro­zent auf 125.000 Qua­drat­me­ter zurück­ging. In Ham­burg lag der Flä­chen­um­satz mit 161.000 Qua­drat­me­ter 42 Pro­zent unter dem Vor­jah­res­wert – den­noch war die Han­se­stadt damit gemes­sen am Flä­chen­um­satz der größte Markt im ers­ten Halb­jahr. In Düs­sel­dorf ging der Flä­chen­um­satz um 40 Pro­zent auf 72.000 Qua­drat­me­ter zurück und in Frank­fur­t/Rhein-Main um 15 Pro­zent auf 136.000 Qua­drat­me­ter. Zule­gen konnte ledig­lich der Münch­ner deut­sche Indus­trie- und Logis­tik­im­mo­bi­li­en­markt – um 13 Pro­zent auf 70.000 Quadratmeter.

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